AEG KAL
AEG-Drucker der
Nederlandse Spoorwegen
Bereits 1929 brachte die deutsche AEG, die zu diesem Zeitpunkt bereits
mit Fahrkartendruckern verschiedener Baugrößen (darunter der
"Kleindrucker" - ein Tischgerät von rund 100kg Gewicht) gut am Markt
positioniert war, die ersten Prototypen ihres Fahrscheindruckers für
den mobilen Einsatz in den Testbetrieb. Nachdem einige hundert
Exemplare ausgeliefert worden waren, stoppte jedoch der zweite
Weltkrieg die weitere Entwicklung und Produktion.
In den 50er-Jahren wurde die Produktion wieder aufgenommen und
entwickelte sich zu einem großen Erfolg.
Technische Daten (Basismodell):
- Druck auf vordruckloses Rollenpapier (Papierbreite 62 mm)
- Fahrscheinformat bei Rollenpapier ca. 62x75 mm
- Aufdruck: Zwei Datenzeilen und zwei Klischeeabdrücke
- Einstellmöglichkeiten von außen: Preis (vierstellig, letzte
Stelle nur 0 und 5), zwei nach Kundenwunsch belegbare
Tarifstellen mit je 10 Werten, 6 Ziffern
- Weitere Einstellmöglichkeiten direkt am Druckwerk (über Klappe
zugänglich): Datum und einige weitere Stellen je nach Konfiguration.
- Laufende Nummer im Aufdruck vierstellig
- Bis zu drei, meistens zwei an der Druckwalze festgeschraubte
Klischees aus Hartgummi (nicht zum Betrieb notwendig)
- Farbwalze
- Protokoll auf zweiter Papierrolle (Spezialpapier)
- Antrieb über Handkurbel, optional externer Motor
- Gewicht: ca. 2 kg ohne Papierrolle
- Größe: ca. 22x22x10 cm
- Zählwerke: Stückzähler, summierender Einnahmenzähler, optional
Stückzähler für die Einstellungen der Reihen 5 und 6
- Hersteller: AEG, Deutschland
Das Basismodell wurde im Allgemeinen nur durch die Belegung der
Tarifreihen 5 und 6 und durch Weglassen einzelner Reihen
modifiziert. Es gab jedoch auch (selten) eine Version mit festen
Preisstufen für Stadtverkehre.
Der aufkommenden Elektronisierung ab den 70er-Jahren trug AEG dadurch
Rechnung, daß die Drucker auf Wunsch mit Druckwerken in OCR-A-Schrift
bestückt wurden. Damit war eine leichte Maschinenlesbarkeit der
Protokollrollen gewährleistet.
Typenbezeichnung
Im Fabrikschild der Unterseite ist eine Gerätenummer eingeprägt, die
allerdings in keinem erkennbaren Zusammenhang zu Untertyp oder Baujahr
steht. Sollte jemand genaueres hierüber wissen: Bitte Bescheid geben!
Einsatz
Der AEG KAL war insbesondere in Deutschland weit verbreitet, wurde
aber auch in einige andere Länder exportiert. Wahrscheinlich die
größte Anzahl hatten mit 2800 Exemplaren die deutschen Bahnbusse
beschafft. Weitere größere Einsatzgebiete waren zum Beispiel die
Niederländischen Eisenbahnen (an Fahrkartenschaltern), die KVG
Braunschweig und der Stadtverkehr Düsseldorf.
Die meisten AEG-Drucker verschwanden erst mit dem Aufkommen
elektronischer Drucker aus dem Betrieb, in einigen Betrieben wurden
sie noch bis ins Jahr 2001 verwendet. Einsätze nach der Euroumstellung
sind nicht mehr bekannt.
Bilderbogen
Typischer AEG-Drucker mit Zusatzzählwerken. In dem "Anbau" links sind
ein oder zwei Revolver mit je 9 Zählwerken untergebracht, die die
Einstellungen der Tarifreihen 5 und 6 einzeln mitzählen.
Beschafft von der Hohenzollerischen Landesbahn zum Einsatz in Zügen
und Bussen.
AEG-Drucker mit Motorantrieb, beschafft und eingesetzt von der
Rheinbahn Düsseldorf.
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